Dienstag, 3. September 2013

...die preiswerte Alternative für Sämlingspflanzen!

Heute zeige ich mal, wie man ganz einfach und preisgünstig eine Alternative zum Original herstellen kann, gerade wenn man viele Sämlingspflanzen in Lechuza-Pon kultivieren möchte. 
Dem kleinsten Original-Pflanztopf (MiniCubi) sind sie nähmlich sehr schnell entwachsen, d.h. evtl. schon nach einem halben Jahr muss man umtopfen und dann hat man viele kleine und auch teure Pflanzgefäße herumstehen, die man vielleicht gar nicht mehr alle braucht.

Hier die Zutatenliste:
· Eine Packung Pflanzsubstrat „Lechuza-Pon” 6 L, (ca. 6,90 EUR) ausreichend für ca. 20 Töpfe
· Pflanztöpfe (pro Stück ca. 0,79 EUR)
· 1 Rolle (50m) Maurerschnur bzw. Dekorationsschnur 4mm stark (aus Polypropylen) für die Dochte (ca. 7,96 EUR) ausreichend für ca. 250 Dochte à 20cm Länge
Wenn man nicht viele Töpfe zu bepflanzen hat, dann kann man auch die (Schnüre) Henkel von den Papiertüten – die man z.B. in Parfumerien usw. bekommt – dafür hernehmen. Wichtig ist, dass das Material synthetisch ist, daher vorher mit einer Brennprobe (Feuerzeug/Kerze) überprüfen! Wenn das Material nicht brennt sondern zusammenschmort, dann ist es o.k.. Also keine Schnürsenkel aus Baumwolle, Wolle usw. verwenden, denn die verrotten bzw. verschimmeln nach kurzer Zeit!
· Ein paar leere Buttermilchbecher bzw. Joghurtbecher (500g Inhalt)

Der Preis für ein Pflanzgefäß beträgt max. 1,20 EUR!


Der ideale Pflanztopf (Einsatz):


Der Topf wurde deshalb ausgewählt weil der Topfboden Schlitze hat, durch die das feinkörnige Substrat nicht durchrieseln kann. Trotzdem muss man ihn noch für die Dochte herrichten, auch habe ich mit einem heißen Metallstift (über einer Kerze erhitzen) zusätzlich noch ein paar kleine Löcher, für die Wurzeln in den Boden gemacht:

Da wo sich die gegenüberliegenden Kreise befinden, wird der ca. 15cm-20cm lange Docht durchgefädelt, so dass die beiden Enden nach unten heraushängen.


Nun wird die genaue Länge des Dochtes ermittelt, indem man den Einsatztopf mit dem oberen Rand an den Buttermilchbecher legt (siehe Oval) und den Docht in der Länge, sodass er bis zum Becherboden reicht, abschneidet. Die Dochtenden werden nun mit einem Feuerzeug /Kerzenflamme verschmort, damit sie nicht aufribbeln.



Der nächste Schritt ist die Ermittlung der später benötigten Wassermenge. Dafür wird der leere Pflanzeinsatz in den Buttermilchbecher gehängt und soviel Wasser eingefüllt bis gerade der Boden des Pflanzeinsatzes berührt wird. Wenn man genau den gleichen Pflanzeneinsatz nimmt, dann beträgt die max. Wassermenge 200ml.

Nun geht es an das Einpflanzen:

Zuerst habe ich mir eine schöne, kräftige ca. 3 Monate alte Sämlingspflanze herausgesucht, die ich grob von ihrem alten Substrat befreit habe. Nun wird auf den Topfboden des Pflanzeinsatzes ca. 1cm – 2cm Lechuza-Pon eingefüllt und mit der Sämlingspflanze kontrolliert, wie tief sie im Substrat steht, also entweder noch ein bisschen Substrat dazugeben bzw. wegnehmen. Meine Empfehlung ist, sie bis knapp unter die ersten Blätter einzupflanzen, denn das begünstigt das Dickenwachstum des Caudex.




Danach wird die Sämlingspflanze in der Mitte des Pflanzeinsatzes positioniert und ringsum bis zum Rand des Einsatztopfes mit Lechuza-Pon aufgefüllt.


Nun sind wir fast fertig, es muss jetzt nur noch die ermittelte Wassermenge, in diesem Fall 200ml, von oben gleichmäßig über das Substrat gegossen werden.

Ganz wichtig: Während der ersten Wochen das Wasser immer von oben über das Substrat nachfüllen, bis die Pflanze gut eingewurzelt ist! Ich habe auch immer  das  nicht verbrauchte Restwasser aus dem Buttermilchbecher genommen und über das Substrat gegossen, da in dem Lechuza-Pon ein Langzeitdünger enthalten ist, der sich teilweise durch das Gießen von oben im Wasser gelöst hat, daher das Restwasser im Becher nicht wegschütten. Der Langzeitdünger ist lt. Hersteller ca. 1/2 bis 1 Jahr wirksam, ich empfehle allerdings während der Wachstumszeit nach einem halben Jahr mit einem mineralischen Dünger, der ausgeglichene Werte hat, z.B. N14 – P14 – K14, bei jeder zweiten Wassergabe zu düngen. 
Wann das Wasser im Becher aufgebraucht ist, das kontrolliert man, indem man den Pflanzeinsatz heraushebt und nachsieht. Meine Erfahrung ist, dass die noch kleinen Pflanzen am Anfang mind. 2-3 Wochen mit den 200ml Wasser auskommen.

Jetzt noch ein Steckschildchen mit Namen und Aussaatdatum schreiben, damit man nachher weiß, um welche Pflanze es sich handelt.

Natürlich kann so ein Buttermilchbecher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber da kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und die Becher mit Farbe, Serviettentechnik usw. nach Lust und Laune verschönern.


Hier noch eine etwas „edlere“ Version mit ausgedienten hohen Blumenvasen oder hohen Orchideenübertöpfen. Der Nachbau entspricht dem der Buttermilchbecher! Allerdings habe ich als Pflanzeinsätze z.Teil transparente Orchideentöpfe genommen, da sollte man aber am Topfboden über den Ablauflöchern entweder ein Stückchen zugeschnittenes Bonsaigitter, Fliegengitter usw. auflegen, damit das Substrat nicht durch die großen Löcher rieselt.





Im nächsten Eintrag werde ich einige Tipps zum umtopfen vom Buttermilchbecher in das nächst größere (preiswerte) Gefäß geben. Auch die Themen der Überwinterung, das Beschneiden der Pflanzen (Verzweigung), das tiefe Einpflanzen von Jungpflanzen usw., werden dann genau beschrieben.

Liebe Grüße
Gitte